Ob ich dich dafür verurteile?

Eine Nachricht an den Menschen, der meine Kamera geklaut hat:

Vielleicht hast du dich gefreut, dass neben meiner Canon 70D noch zwei teure Objektive in der Tasche waren. Über 2000 € hab ich für das gute Zeug bezahlt. Das Gesetz sagt, dass ein Diebstahl in dieser Höhe von einer „hohen kriminellen Energie“ zeugt. Sie würden dich ein paar Jahre ins Gefängnis sperren! Ob ich dich dafür verurteile? Weiterlesen

Mund jetzt zu und fort!

Wie konnte es so weit kommen?”

Keine Politik propagierte auf das Herz zu hören.
Keine Religion predigte sich selbst zu finden.
Keine Schule lehrte eigenständig und frei zu denken.
Man lehrte Mathematik doch keine Toleranz.
Menschen wurden stets bewertet doch selten wertgeschätzt.
Hirarchien schufen Klassenmenschen.
Die Arbeit machte die Menschen müde und zwang sie in unnatürliche Verhaltensweisen.
Geld schuf egoistischen EinzelkämpferInnen.
Der Mensch verlor das Wissen über ein Leben ohne Zwang.
Die Menschen hielten an den bestehenden Machtverhältnissen fest.

So wuchs aus einer Demokratie der gesenkten Köpfe ein mörderisches Ungeheuer – und alle sahen es wüten…

“Wieso hast du nichts getan?”

#herzauf #mundauf #grenzenauf #refugeeswelcome

Zeit für Instandnudeln!

Frieden herrscht, wenn Nahrung ausreicht.“

Um dem Hunger auf der Welt den Krieg zu erklären, erfand der japanische Unternehmer Momofuku Andō nach dem 2. Weltkrieg die Instandnudel. Nach bald 60 Jahren hat sich die schnelle Nudel den Weg zu den heute rund 900 Millionen hungernden Menschen noch immer nicht gebahnt. Der weltweite Jahresverbrauch liegt bereits bei über 100 Milliarden Packungen. Würde man diese den hungernden Menschen dieser Welt zur Verfügung stellen, bekäme jeder Kopf über 100 Packungen im Jahr. Vielleicht würde das nicht ausreichen, um sie vor dem Hunger und seinen Folgen zu bewahren. Doch brauchen wir wirklich diese groteske Rechnung, in Verbindung mit der Geschichte des ersten Fertiggerichts, um zu begreifen, dass bestehende Strukturen nichts an diesen Missständen ändern, solange wir nicht selbst zum Herzen eines nachhaltigen Systems werden? Die Antwort auf die Frage, warum sich so wenige Menschen mit vollem Bauch für das Recht der Hungernden erheben, stapelt sich wohl in unseren Kühlschränken – Empathie.

#Instandnudel #Welthunger #Hunger

EILMELDUNG

Während ein 18-Jähriger Silicon Valley-Geek zum Multi-Milliardär wird, kämpft ein 19-Jähriger mit den Folgen einer Straßenbahn-Messerstecherei in Floridsdorf. Eine Eilmeldung über den Flugzeugabsturz in Frankreich und im US-Bundesstaat Utah werden nun Menschen durch Erschießen hingerichtet. Zwischen all diesen Schreckensmeldung sichert sich Taylor Swift zwei Porno-Domains und endlich liefert eine Zeitung die Erklärung, warum Katzen das Internet beherrschen. Warum ziehe ich mir all diese Meldungen täglich rein? Was bleibt am Ende des Tages davon noch übrig? Das Plus an Flugangst sorgt in der Tram auch nicht gerade für ein besseres Gefühl. Insgeheim taucht ich in die Utopie des inselbringenden Kellers ab und entwickle in Gedanken schon meine App. Mal sehen was Google über diese Porno-Domains rausgefunden hat – oh eine Mail. Verdammt, das wars. Jetzt ist der Kopf voll und der Kühlschrank leer.

NACH OBEN

Während sich das überschattete Prekariat auf den Fernsehabend vorbereitet, glänzen am frühen Abend nur mehr die höchsten Häuser der Stadt im Abendrot der Sonne.

In der Gegenwart in der ich lebe, verspür ich oft die Angst wichtige Gelegenheiten zu verpassen. Spätestens nach dem Film „Butterfly Effect“ wissen wir, wie willkürlich die Gegenwart mit unserer Zukunft umgeht. Alles könnte sich durch die kleinste Entscheidung zum Schlechten oder Besseren wenden. Da hab ich doch glatt vergessen meine Zehennägel zu schneiden und schon verstummen die Hochzeitsglocken. Deprimierend – erst mal ein Rubbellos kaufen.

Betrachten wir das ganze Leben einfach zu ergebnisorientiert?

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ICH und die Gurken und ICH.

Trüb wirft das Glas mein Abbild zurück. Hübsch bin ich wieder mal, meine Ziele hab ich auch nicht aus den Augen verloren. Kann zufrieden sein mit mir, ich alter veganer Knochen! Aber ist es vielleicht doch zu wenig was ich bin oder leiste? Ich schummel, tanz und fick mich doch auch nur durchs Leben wie ein besoffener, erde-fressender Wurm der nur ne negative CO2-Billanz zu vererben hat. Was sind meine eigentlichen Ziele eigentlich?

Ich muss doch wieder mal was Gutes tun! Bevor alle DUMM verenden muss doch wer was verändern. Dieses altmodisches Gesülze, diese rechten Spießbürger, Kapitalisten, Bänker und Hobbyphilosophen – was erlauben sie sich?! Umgedacht muss der Mensch werden. Impulse müssen her, um der bösen Manipulation Einhalt zu gebieten. Gleich morgen werd ich ihnen meine Antimanipulation aufzwingen!

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Das Brüllen der Maschine

6:00 Uhr und das Brüllen der Weckmaschine sorgt für tauende Müdigkeit. Was der erste Intervall selten schafft, bringt das berechtigte Misstrauen vom Vortag mit weiteren Nervtönen zum Abschluss. Beim Blick auf das Tagesziel verharren Körper und Geist in gegenseitiger Ignoranz, wartend auf den Startschuss. Während sich der Körper Handgriff um Handgriff in Bewegung setzt, die Mündung der Kaffeetasse in den Mund legt, kämpft der Geist noch mit den Geistern der langsam untergehenden Traumwelt. Die Zeiger kreisen bis 12:00 Uhr. Mit dem lautlosen Zusammenfallen des Pflichtenheftes friert der Alltag langsam ein und schwimmt wie ein Eisberg an das kühlere Ende der Gefühlswelt. Zwei Tage ohne maschinell überwachten Tagesrhythmus – Wochenende! Wie ein rasender Komet bewegen sich Körper und Geist, verschmolzen zu einer Einheit, ungebremst durch den Raum unendlicher Möglichkeiten. Der Gedanke mit einem Knall einen tiefe Eindrücke auf dieser Welt zu hinterlassen – verglüht spätestens beim Wiedereintritt. Begleitet durch das Brüllen der Weckmaschine taut die Müdigkeit und lässt die guten Geister zu Eisskulpturen erstarren, welche die Maschinen bald wieder für einen kurzen Traum von Freiheit heimsuchen und zum Stillstand bringen werden.